Trommelorchester + Partitur

 

Das Schlagfell der Snaredrum ist wie ein Blatt Zeichenpapier, der Trommelkessel ein hocheffektiver Resonator, in der Lage auch die leiseste Berührung akustisch zu kommentieren. Meine Bewegungen mit einem harten Grafitstift werden in der Vielfalt der entstehenden Zeichen zu Notaten der unmittelbaren Klangerzeugung. Das aufliegende Papier ist jetzt ein akustischer Bildträger. Beim Machen passiert eine merkwürdige Verschiebung der Aufmerksamkeit. Das sonst immerzu überprüfende Auge beim Zeichnen wird von der akustischen Gleichzeitigkeit der Handlung plötzlich dominiert. Ich höre jetzt eher zu. Die zeichnerische Aktivität folgt dem Ohr und lenkt die entstehenden Linien und Muster. Es passieren sofort ganz andere Bilder…

Die Trommel als Instrument dieses Vorgangs reproduziert in der Konstellation von mehreren eine Auswahl der entstandenen Geräuschlinien.

Ein Lautsprecher im geschlossenen Kessel lässt die Trommel dabei abermals resonieren. In der Anordnung vieler entsteht ein komponierter Dialog der Objekte.


  • Stills & Sounds, Kubus, Hannover 2008

  • Soundart – Klang als Medium der Kunst, ZKM, Karlsruhe 2012/2013

  • Sound goes Image. Partituren zwischen Musik und bildender Kunst, Horst Janssen- Museum, Oldenburg 2017


16 Snaredrums mit integrierten Lautsprechern, 16 Kuben, Zeichnungen als Buchobjekt auf Sockel, Kabel, Zuspieltechnik

Photos: Stills & Sounds, Kubus, Hannover 2008