Konzert für Schneckenklavier mit Seebrücke und Skulpturenorchester

 

Im September und Oktober 2007 präsentierte das Usedomer Musikfestival in Zusammenarbeit mit der Ostseebiennale der Klangkunst meinen Beitrag „Konzert für Schneckenklavier mit Seebrücke und Skulpturenorchester“ in den Badeorten Heringsdorf und Ahlbeck auf der Insel Usedom. Als Ergänzung zu den Installationen wurden im Kunstpavillon Heringsdorf eine Auswahl von Zeichnungen und Partituren gezeigt, die als visuelle Notationen permanent zu meinen plastischen Arbeiten entstehen.

Am 20. September 2007 von 19.00 – 24.00 Uhr wurde das Konzert uraufgeführt. Ein Flügel dient dabei als Klangkörper und Präsentationsfläche für eine größere Anzahl von Wellhornschnecken.

Jedem Schneckensegment ist ein verkabelter, kleiner Lautsprecher zugeordnet. Das Klangbild besteht aus zwei Teilen: Einem Tiefton, aufgezeichnet als Resonanzklang der Stahlstützen der Seebrücke – jetzt im Innern des Flügels hörbar - und einer mehrkanaligen Komposition aus an- und abschwellenden Verkehrsgeräuschen von innerstädtischen Autobahnen. Ganz nah vor dem Objekt ist eine rasante Beweglichkeit der Klänge auf dem Instrument wahrnehmbar.

 

  • Usedomer Musikfestival, Heringsdorf und Ahlbeck 2007


Ostsee, schwarzer Flügel, Wellhornschneckensegmente, kleine Lautsprecher, Kabel, Metallschild, Ahlbecker Seebrücke, 12 Betonhalbschalen mit integriertem Lautsprecher, flexibles Kunststoffrohr, 12-kanalige Komposition, Zuspieltechnik

 

„Skulpturenorchester“ in der Nacht. Die Klanginstallation „Skulpturenorchester“ befand sich auf der Seebrücke in Ahlbeck.

Zwölf stark farbige Halbschalen als Betonguss ausgeführt vollziehen eine lineare Anordnung in der Mitte der Seebrücke. Jedes Element dient als Klangquelle für meine Komposition aus den Klängen von Sand, Trommeln, Rohrresonanzen, Autobahnen, Klavieren, Holz- und Glasperlen, Blechen, Wind, Tamburinen, Rundhölzern, Murmeln, diversen Papieren und Edvard Grieg: Peer Gynt, Suite Nr. 1, Opus 46, letzter Ton.

Das „Skulpturenorchester“ war während der Laufzeit des Festivals am Tage und auch nachts präsent.

Photo: Geert Maciejewski