Geräuschelager

Eine T-förmige Reihung von verzinkten Schwerlastregalen aus ca. 16 Einzelelementen bildet die optische Grundform der Skulptur. Alle Regale werden so im Raum platziert, dass sich die Einzelelemente zu einer freistehenden und umgehbaren Form zusammenfügen. Die Ablagefächer eines jeden Regals sind in identischer Höhe angebracht. Auf ihnen lagern verkabelte Lautsprecher unterschiedlicher Bauart in immer gleichem Abstand zum Nächsten über die Gesamtdistanzen der sich ergebenden Fächerebenen. Bei vier genutzten Ebenen und einem Abstand von 30cm zwischen den einzelnen Lautsprechern sowie einer Gesamtlänge von 16m werden 213 Lautsprecher installiert.

Lautsprecher sind zur akustischen Reproduktion selten sichtbar in Musikanlagen, Fernsehern, Stereoanlagen, Radios etc. eingebaut, sondern als reines Funktionselement für die Wiedergabe einer bestimmten Frequenzbreite konzipiert. Neben der optischen Vielfalt und der zum Teil überraschenden Gestaltung vieler Bauarten ist es die Auswahl, die Menge und das Prinzip der Reihung, hier übereinander, in die Vertikale gestapelte Klangquellen, die den Eindruck eines Geräuschelagers vermitteln.

 

Photo: shamrock photo/Norbert Kesten

Jeder einzelne Lautsprecher dient zur Hörbarmachung von Klängen und Geräuschen. Die verschiedenen Bauarten mit ihren unterschiedlichen Frequenzbereichen ermöglichen ein breites Klangfarbenspektrum bei der Reproduktion eines identischen Signals. Der spezifische Klang entsteht somit durch die Bandbreite des gerade aktiven Lautsprechers und dessen Fähigkeit, den Frequenzgang hörbar zu machen.

Das Phänomen der Klangbewegung  wird neben stationären Geräuschen mit festem Ort wechseln, sich überlagern und die Distanzen des Installationsaufbaus nutzend sich sehr schnell oder auch langsam entfernen, zufällig hin- und her springen oder einfach stehen bleiben. Neben sich wiederholenden, flächigen Klängen durchlaufen kurze, eruptive Geräuschaktionen das momentane Hörbild. Es gibt keinen ausgewiesenen Hörort. Das Umlaufen der Skulptur im Raum, die sich verändernde Positionierung zur Gesamtinstallation wird Teil der akustischen Rezeption


  • Klangkunstforum Parkkolonnaden, Potsdamer Platz, Berlin 2000


16 verzinkte Regalelemente, 213 Lautsprecher in unterschiedlicher Bauart, Kabel, 24-kanalige Komposition, Zuspieltechnik

Photo: shamrock photo/Norbert Kesten